Und wenn das Internet ausfällt?

Die Blockchain von Quartierstrom wickelt den Stromhandel übers Internet ab. Was passiert, wenn das Internet nicht funktioniert?

Dass ein Netzwerk hin und wieder ausfällt, ist normal. Dabei kann ein solcher Ausfall ein Bruchteil einer Sekunde oder auch mehrere Stunden dauern. Anfang Februar 2019 wurde Quartierstrom auf die Probe gestellt: Das EW Buchs hatte Probleme mit seinem Netzwerk, mitten am Tag hatten die Gemeinden Walenstadt, Buchs und Flums für drei Stunden kein Internet. Arne Meeuw, Systemarchitekt der Quartierstrom-Blockchain, erzählt: «Wir waren in unseren Büros in Zürich und schon etwas nervös, als wir sahen, dass alle Geräte offline waren. Natürlich haben wir das System so gebaut, dass es einen Ausfall verkraften sollte. Doch funktioniert es in der Praxis auch wirklich?»

Drei Stunden später waren die Netzwerkprobleme behoben. Die Geräte hatten während dieser Zeit aufgezeichnet, was sie verbraucht und produziert hatten. Als sie nun merkten, dass sie wieder online waren, teilten sie im Netzwerk ihre jeweilige Bilanz der vergangenen drei Stunden. Verbrauch und Produktion während der Zeit des Ausfalls wird ausschliesslich mit dem Energieversorger abgewickelt und nicht innerhalb von Quartierstrom. «Ohne Netzwerk sind die Knoten nicht auf demselben Stand, womit ein Handel über die Blockchain nicht möglich ist», so Meeuw. Nach und nach finden sich aber die Knoten gegenseitig wieder und der Handel über das Quartierstrom-System startet, sobald mindestens zwei Drittel der Validierungsknoten verfügbar sind. Meeuw freute sich über den positiven Ausgang des unfreiwilligen Versuches: «Natürlich war es schön zu sehen, dass die Blockchain den Praxistest bestanden hat und alles wieder einwandfrei funktionierte.»