Ein grosser Schritt in Richtung Energiezukunft

Die Hardware-Partnerschaft mit der Theben AG ist für von Quartierstrom 2.0 ein Glücksfall. Und auch umgekehrt, wie Steve Schild erzählt. Der Verkaufsberater Ostschweiz bei Theben sieht in Quartierstrom-Märkten ein Schlüssel für die Energiestrategie 2050.

Wie haben sich Quartierstrom 2.0 und Theben gefunden?
Steve Schild: Ich kannte Quartierstrom am Rande aus den Medien. Als ich eines Tages in Walenstadt auf Kundenbesuch war, habe ich aus einem Gespräch etwas zu Smart Meter und Quartierstrom aufgeschnappt. Sofort war mir klar, dass unser Smart Meter Gateway Conexa 3.0 Performance für diese Anwendung interessant sein könnte. Ich klinkte mich ein und kam noch am gleichen Tag in Kontakt mit Christian Dürr. Ziemlich schnell wurde klar, dass wir eine Lösung bieten können. Und wir waren interessiert unser Produkt in einem Pilotprojekt in der Schweiz zu erproben. Dazu stellen wir dem Projekt 40 Geräte zur Verfügung.

Warum braucht es überhaupt ein Gateway? Können das die Smart Meter nicht selbst?
Erst ein Gateway macht die Smart Meter intelligent. Der Smart Meter misst Verbrauchs- oder Produktionswerte in Echtzeit, das Gateway verarbeitet die Daten und regelt auf dieser Basis die angeschossenen Geräte. Selbstverständlich braucht es dafür die entsprechende Software, die Exnaton entwickelt. Conexa kann bis zu 20 Geräte mit Smart Metern anbinden.

Wo sehen Sie die Chancen von lokalen Strommärkten wie Quartierstrom?
In Zukunft werden wir viel mehr lokale Strommärkte haben, um den dezentral erzeugten, unregelmässig anfallenden erneuerbaren Strom optimal zu nutzen – nicht nur indem der Strom in der Nachbarschaft verkauft wird, sondern auch indem flexible Lasten und Speicher automatisch ein- und ausgeschaltet werden. So können wir einen riesigen Schritt in Richtung erneuerbarer Energiezukunft machen.

Wo gibt es Hindernisse?
Solche Lösungen geniessen zwar viel Kredit bei Konsumentinnen und Konsumenten. Die vielen Daten, die dazu erhoben und übertragen werden, schüren aber auch Vorbehalte bezüglich Privatsphäre. Mit der Nutzung von Facebook, Alexa oder Google geben die Menschen aber viel mehr aus ihrer Privatsphäre preis als mit Quartierstrom-Lösungen: Unsere Geräte erfüllen einen viel höheren Standard bezüglich Datensicherheit. Alle Übertragungen sind verschlüsselt, wir bieten das Sicherheitsniveau einer E-Banking-Lösung.

Wie denken Energieversorger?
Viele fragen sich nach wie vor, was ihr Nutzen von lokalen Strommärkten ist. Denn ein EVU kann dann ja weniger Strom verkaufen. Die Offenheit hat aber deutlich zugenommen – nicht zuletzt dank des erfolgreichen Quartierstrom-Projekts und Christian Dürr vom Wasser- und Elektrizitätswerk Walenstadt, der das Thema in der Branche getragen hat. Er geniesst einen guten Ruf.

Bei der Technik gibt es keine Hindernisse?
Grundsätzlich steht die Technik bereit. Wir haben jedoch gemerkt, dass in der Schweiz heute teilweise noch Smart Meter verbaut werden, die nicht dem neusten Stand der Technik entsprechen und zum Beispiel mit unserem Gerät nur beschränkt kompatibel sind. Mein Rat an alle EVUs: Überprüfen Sie beim Smart Meter-Rollout genau, dass die Geräte inkl. Software den neusten Standards entsprechen. Nur so sind sie gerüstet für die Zukunft.

Wie erleben Sie die Zusammenarbeit im Projekt?
Der Spirit ist genial, alle geben Vollgas. Es macht einfach nur Spass.