Die Privatsphäre schützen
Im Quartierstrom-Projekt wird der Stromverbrauch jedes einzelnen Haushalts im Viertelstundentakt erhoben. So kann das System den aktuell verbrauchten Strom via Blockchain auf dem dezentralen Markt einkaufen.
Warum sind Stromverbrauchsdaten sensibel?
Die Werte zum Stromverbrauch sind aber schützenswerte Personendaten. Solch ein Lastgang lässt gewisse Rückschlüsse auf einen Haushalt und dessen Bewohner zu. Eine Ferienabwesenheit, der Tagesrhythmus und auch Gewohnheiten sind leicht zu erkennen: Wie oft kochen Sie? Benutzen Sie heute nur die Mikrowelle? Wie lange schlafen Sie? Wenn in der Garage ein Elektromobil steht, verrät der Lastgang nicht nur, wann jemand nach Hause kommt, sondern auch wie weit die Person an diesem Tag etwa gefahren ist.
Blockchain baut auf Transparenz
In der herkömmlichen Stromversorgung kann der Elektrizitätsversorger diese Daten einsehen. Anders in der Blockchain. Denn ein Grundpfeiler dieser Technologie ist, dass alle Transaktionen von allen Teilnehmern validiert werden können. Die Teilnehmenden erscheinen zwar nicht mit Namen und Adresse auf der Blockchain, sondern mit einer Nummer. Dieser sogenannte «Public Key» kann nur indirekt mit dem tatsächlichen Verbraucher in Verbindung gesetzt werden, bietet aber nur einen geringen Schutz.
Modernste Kryptografie
Im Projekt Quartierstrom werden die privaten Daten der Teilnehmenden mit modernsten kryptografischen Methoden geschützt. Diese erlauben es, dass die Verbrauchswerte und Gebote zwar transparent sind, die Identität der Bietenden aber verdeckt bleibt. Zudem werden die persönlichen Daten zum Stromverbrauch nur lokal auf dem Blockchain-Smart-Meter gespeichert. So kann sie kein Dritter auslesen.
Alain Brenzikofer, Supercomputing Systems AG